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Fotos der Saison 2018

Das war DER Jahrhundert-Sommer, und Rusalka stand vom Mai bis Oktober in der Bootsbauhalle der Greifswalder Museumswerft und war Baustelle. Als Grundlage für die Arbeiten machte ich eine detaillierte Zeichnung, die sich als unentbehrlich heraus gestellt hat.

Rusalka Balkenplan 2018-05-22.pdf
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Das (nicht originale) Sperrholzdeck war ja eigentlich schon nicht so gut, als ich das Boot 2001 gekauft habe. Eigentlich war zunächst nur vorgesehen, dass der Bootsbaumeister Karsten Burwitz (Old Ship Service, Greifswald) die kleine Schanz (oder auch Fußleiste) erneuert (fehlt schon im oberen Bild). Ziemlich schnell wurde aber offenbar, dass der Decksbelag (15mm Sperrholz) an vielen Stellen nass und weich war...

...der obere Teil des Vorstevens auch...

... und der Heck-Klotz auch ...

... und die meisten Decksbalken und der Scheergang waren auch nicht mehr zu gebrauchen (zernagelt und brüchig).

Außerdem war über die Jahre die Balkenbucht ungleichmäßig eingesunken. Die sollte wieder strakend auf 1/30 der Bootsbreite gebracht werden. Das Sperrholz-Cockpit von 2003 und die Lukenendbalken mit eingeschnitzter Schrift sollten bleiben.

Die fehlende Höhe auf den alten (Mahagoni) Decksbalken wurde aufgeleimt. Die neuen Decksbalken kamen aus Sibirischer Lärche

An die Stellen, wo später die Schanzkleidstützen stehen sollten, kamen zwischen Balkweger und Schandeckel Füllklötze aus Eiche.

Den Kajütaufbau hatten wir im ganzen abgenommen. Der wurde von Miriam überholt, während die Bootsbauer an der Decksstruktur arbeiteten. Das Unterwasserschiff war in der Wasserlinie mit einer Folie abgehängt, und wurde täglich mit einem Gartenschlauch gewässert, um den Rumpf etwas feucht zu halten. Auf der Rüstung war das dann bei 30°C recht tropisch.

Das neue Deck sollte aus zwei Schichten 8mm Sperrholz entstehen. Um das Sperrholz an den Kanten gut mit dem Rest zu verbinden, wurden der Schandeckel und die Laibhölzer um die Kajüte und die Luken herum aus 30mm Mahagoni gebaut. Zur Fläche hin bekamen die Laibhölzer zwei unterschiedlich tiefe Fälze, in die die Sperrholzplatten geleimt wurden. Dadurch ist der Decksbelag verleimt - wie ein Stück, aber die Anschlüsse aus massivem Holz.

Das Prinzip des Doppelfalzes haben wir konsequent auf alle Kanten des Sperrholzbelags angewendet.

Die Sperrholzplatten wurden mit Epoxy auf die Decksstruktur und die Laibhölzer aufgeleimt.

Am Ende war die Oberfläche glatt und schier, und hätte man gewollt, hätten die Laibhölzer und der Schandeckel sogar natur lackiert werden können. Wollten wir aber nicht. Das Heck von so einer A&R Yacht ist erstaunlich komplex in Form und Bauweise. Am Ende auch hübsch, aber oioioi, nicht so einfach wie Bonbons-Lutschen!

Und weil ja nun das Deck im Ganzen um 12mm höher kam (des Schandeckelfalzes wegen) und in der Mitte nochmal um ca. 30mm (der restaurierten Balkenbucht wegen) war dann auch der Ruderschaft von 1995 zu kurz und musste neu.

Vor dem Aufsetzen des Kajütaufbaus wurde das verschlichtete Deck mit einem dünnen Glasgewebe in Epoxy überzogen (sozusagen als "Farb-Bewehrung") und hellgrau gestrichen (mit "Anti-Schlüpfrig-Puder"). Die Kajütsülle bekamen (wie gehabt) Dreiecksleisten zur Abdichtung (und Befestigung). Dann kam das Schanzkleidchen und sein ambitionierter Übergang in den Heck-Klotz (auch "Murmelbahn" genannt).

Und obendrauf kam dann noch die Fussleiste in Mahagoni und statt dem güldenen Kehlchen gab es wieder (wie vorher) die tropfenförmige Scheuerleiste (eine Reminiszens an mehr als 5 Jahrzehnte englisches Heimatrevier. Die find' ich voll schön, und praktisch ist sie natürlich auch noch, falls man mal am Pfahl lang schrammt.

Das Ruder von unten einfädeln ist ja auch immer eine Herausforderung. Außerdem natürlich spannend, ob das neue Ruder ins alte Schiff passt...

Natürlich passt es. Wofür hätten wir denn sonst die Zeichnung gemacht?

Dann nochmal eine herbstlich frische Probefahrt gemacht, den Fluss runter nach Wieck. Der Trimm stimmt zwar noch nicht, ohne Rigg und Ankerkette, aber ansonsten sieht's schon deutlich besser aus als vorher.

 

Aktualisiert: 2021-11-01

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