Einiges
zur Haus-Geschichte haben wir schon herausgefunden, aber die „Tiefen-Recherche“ hat
eigentlich erst angefangen. Hier also zunächst eine kurze Übersicht,
die in Zukunft bestimmt noch detailliert wird.
Wenn
jemand etwas zur Erhellung der Geschichte des Hauses beitragen
möchte, z.B. mit Geschichten oder Fotos (auch aus der Zeit als
Schule), freuen wir uns natürlich, denn das, was man nicht in den
Akten des Universitätsarchivs nachlesen kann, und was wirklich
spannend ist, sind ja die Geschichten der Menschen, die Zeit in dem
Haus verlebt haben und sich erinnern.
1868
wurde der Pächter-Hof III von Neuenkirchen, der wie viele andere in
den um Greifswald liegenden Dörfern der Universität Greifswald
gehörte zum Gut mit dann 346 ha ausgebaut.
Das
heißt, das kleine alte Wohnhaus und der Viehstall wurden abgerissen
und nur eine große Scheune blieb. Dann wurde der Hof neu angelegt,
mit zwei großen Scheunen, zwei großen Schaf- und Viehställen,
einem Pferdestall und dem Kutschpferdestall mit Wagenremise. Und
natürlich mit dem Pächter-Wohnhaus. Hinter dem Wohnhaus wurde ein
kleiner Park angelegt und südlich von Wohnhaus und Pferdestall
entstand der Gemüsegarten.
Etwa
alle 20 Jahre wurde das Gut neu verpachtet. Der letzte Pächter 1945
war Robert Walker bzw. seine Frau Elsa Walker.
In
der Nachkriegszeit wurden ja viele dann leerstehende Gutshäuser als
Unterkünfte für Geflohene und Vertriebene genutzt. Für unser Haus
haben wir da noch keine Informationen, aber es ist wohl naheliegend.
Das Gut wurde mit der Bodenreform jedenfalls aufgesiedelt, mindestens
die Scheunen und Pferdeställe aber blieben stehen.
Um
1957 wurde das Gutshaus zur Schule umgebaut (Polytechnische
Oberschule = 10 Klassen Schule – also keine Dorfschule). Das Haus
wurde an den Zweck angepasst, aber die Bauausführung war
glücklicherweise noch althergebracht, so dass die Optik nicht zu
sehr litt. Etwa 20 Jahre später wurde im Dorf eine neue Schule
gebaut, und das der Gemeinde gehörende Gebäude wurde in Teilen
vermietet. Wohnungen im Obergeschoss und Arztpraxen im Erdgeschoss.
1996
wurde das Grundstück und damit das Haus an die Universität zurück
gegeben. Die Uni hatte eigentlich keine rechte Verwendung dafür,
ließ aber wenigstens das Dach reparieren und den Park mähen. So
blieben die Wohnungen und Praxen weiter vermietet – und das Haus am
Leben.
2007
konnten wir es kaufen. In den 4 Wohnungen leben jetzt 15 Leute. Und
gelegentlich sieht man den Storch auf der Wiese landen...
Aktualisiert: 04.02.2013