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Auf dieser Seite: Reiseberichte 2003 über: Matchrace in Greifswald“ – Reise nach Süd-Norwegen – Holzbootsfestival in Risør mit Wettfahrt – Schärengekreuze – Starkwindregatten in Laboe – Heimfahrt

 

Wenn das mal nicht ein prächtiger Sommer gewesen ist, dieses Jahr! Sonne satt über Monate...und das ist nicht nur schön zum Segeln, das repariert und lackiert sich auch famos dabei. So standen das Frühjahr und den frühen Sommer über etliche größere und kleinere Reparaturen, notwendige Verbesserungen und wünschenswerte Veränderungen an. Im Schweiße des Angesichts verflogen die Wochenenden und freien Tage auf dem schlammigen Ryck in Greifswald (in dem man nicht mal Baden kann...). Hier noch mal Tausend Dank ans Pelzchen, Brigidde, Birthe, Kalle, Inge und den Hafer.

Zum Glück ist aber immer Mitte Juli (Termin ist Termin!) in Greifswald die sog. „Gaffelrigg“ eine Veranstaltung, wo sich ein ganz paar alte Boote treffen und quasi symbolisch um Fahrwassertonnen auf dem Greifswalder Bodden fahren. Wir nutzen mit RUSALKA  immer diese Gelegenheit gegen den 50iger Seefahrtkreuzer STOLTERA (A&R 1938) zu match-racen. 2002 war das erste Mal und damals war meine Mannschaft unvorhergesehener Weise zum Surfen auf den Kanaren, also half mir Steffi aus (die zwar erst einmal gesegelt war, aber im selben Haus wohnte) und sie brachte auch gleich ihren kubanischen Freund mit (der allerdings weder englisch noch deutsch sprach). Aber alles lief ganz fabulös, denn bei den guten 4 Windstärken, die an dem Tag herrschten, machte sich das etwas größere Stehvermögen von unserem Boot bezahlt (Bleikiel statt Stahl bei STOLTERA), und als sie dann noch unglücklicherweise beim Spi setzen drüber fuhren waren wir uneinholbar davongefahren. Tja damals – 8 min Vorsprung nach knappen 10 Seemeilen Dieses Jahr kamen wir nicht so gut davon: Meine Schuld. Ich dachte tatsächlich, RUSALKA wäre einfach schneller (Die Dummen sterben eben nicht aus). Dieses Mal hatte ich wegen der Wettfahrt eigentlich allen Bescheid gesagt, die ich greifen konnte und so waren wir zu sechst. Bei den Leuten der STOLTERA saß der Stachel noch tief, und so wurden sämtliche Vorräte für den bevorstehenden Urlaub auf dem Steg gestapelt und auch die Mannschaft war mit Bedacht gewählt. Der Wind war diesmal Nordöstlich 3 - 4 Bft. Wir einigten uns auf einen Up-and-Down Kurs zur Tonne von Vierow und zurück (etwa 7 sm glaube ich) und starteten fliegend. Das kreuzte sich dann auch gar nicht so schlecht, man bloß die anderen kreuzten richtig gut. Natürlich hätte ich auch gern so eine schön große Genua wie der klar lackierte Opponent, und unser „Spinnaker-Artiges“ ist auch nicht dazu angetan, Blumentöpfe einzuheimsen, aber wer besser segelt, der soll auch gewinnen. 3 min Vorsprung hatte die STOLTERA am Ende, und abends beim Gelage in der Bootshalle der Museumswerft war die Welt aus Gegnersicht wieder in Ordnung, und während wir Eigner noch munter zechten, begann es in lauer Nacht und schummriger Plicht zu zwischenmenscheln...

Schon eine Woche später ging’s los auf die große Reise: 5 Wochen standen zur Verfügung und die Schären von Südnorwegen und Schweden sollten das Ziel sein, wobei der Rückweg über die Klassikerregatten in Laboe führen musste. Miriam karrte schon Tage vorher Einkaufskörbeweise Proviant und Getränke ran. Am Freitag Abend (25.07.2003) ging’s dann endlich los: Den Ryck runter motoren, durch die Wiecker Brücke und losgesegelt nach Stralsund. Das zog sich nun ein bisschen und als wir (mit kleinen Augen) kurz nach Mitternacht in den Yachthafen südlich des Rügendamms einliefen, hatten unser beiden übrigen Mitseglerinnen, die wir da aufsammeln sollten, schon einen kleinen abgebissen und plapperten von attraktiven Taxifahrern und netten Lokalen am Weg, und ob wir nicht noch mal um den Block ziehen wollten...Na, der nächste Morgen begann etwas ruhiger als der vergangene Abend, das Wetter war zwar flau und noch etwas nieselig, aber schon bald sonnten wir uns durch den Strelasund in Richtung Ostsee. Wir hatten ja nur eine knappe Woche, um zum Holzbootsfestival in Risør zu kommen (ca. 300 sm) und so entschlossen wir uns, Tag-Nacht-Tag zu fahren und anschließend eine Nacht im Hafen zu verbringen. Wir hatten gutes Wetterglück, Südost schwach bis mäßig, schöner Schiebewind und wir kamen ohne Mühe nach Varberg (SE), wo wir vier uns einen heißen Tag lang mit Eisessen und Murkel-schnippen verlustierten. Der Wind drehte etwas rück und wir nahmen den Weg über Skagen (DK), wo wir vor Anker gingen. Das Ankern bevorzugen wir, weil es immer billiger, oft einfacher und meist schöner ist. Außerdem kann dann auch jeder wriggen üben und die Bumsboje (Beiboot) kriegt Auslauf. Übrigens hätten wir in diesen krass vollgeyachteten Hafen sowieso nicht mehr reingepasst. Beim Baden und Abwaschen mussten wir ab jetzt ein bisschen aufpassen, weil durch das Skagerrak viele Feuerquallen auf dem Weg in die Ostsee waren. Am Donnerstag Morgen (31.07.2003) wurde noch das eine oder andere Salatblatt gekauft und dann hakten wir das Kap ab. Wetter und Wind waren immer noch vorzüglich und so glitt die Hübsche Nymphe „na Nurden hentau“. Am nördlichen Horizont tauchte eine mächtige Bohrinsel auf, (hier? = staun!), die zwar nicht auf der Karte, aber groß wie der Mont Saint Michel war. Nach einer halben Stunde spekulieren gab’s dann aber Mittag und danach war der Vineta-Hügel wieder verschwunden, aus dem Archäologie-Nobelpreis wurde also nix. (?) Die Sonne schien aber weiter und während der Eigner vom neuesten „Harry Potter“ voll fies verzaubert war, kühlte sich die Wache die Füße in der vollgepützten Plicht...Sanftes Skagerrak – kann man auch mal haben. Im ersten Morgengrauen des Freitags kam die norwegische Küste in Sicht und die alten Karten wurden gezückt, um sicherzugehen, dass bei den vielen winzigen Kreuzchen und Zahlen keine dabei waren, die statt 25 oder 15 plötzlich 1,5 m anzeigten. Um 5 dann Segel runter und Stachelschweinliebe: gaanz langsam motorten wir zwischen den Felsen durch, hinein in den schlafenden Hafen von Risør.

Da waren wir nun, morgens um Sieben, in diesem kleinen Städtchen mit seinem schönen Naturhafen, dessen klares Wasser an diesem Wochenende bedeckt war mit klassischen Yachten jeder Größe, hochglanzlackierten Motorkreuzern und Runabouts, und natürlich jeder Menge Colin-Archer-Booten (und solche, die es sein wollten). Zwar waren wir ziemlich müde, aber der Tag fing trotzdem an, und nicht nur das. Wir erfuhren, dass die Regatta für die Yachten schon am Freitag (Heute) ist und 13.00 Uhr ist Skipper Besprechung. Na das war ein kurzer Mittagsschlaf, aber dafür hatten wir guten Wind – westlich 4 Bft. Der Kurs war zweimal Up-and-down zwischen den vielen Schären hindurch, einen Steinwurf vom seewärtigen Ufer der Stadt entfernt. Mit uns starteten etwa 20 andere klassische Yachten, vom Folkeboot bis zur 25 m Ketsch. Die Vorstartphase zwischen den etwa 700 m auseinanderliegenden Felsen war recht turbulent denn es galt das allgemeine Tonnage-Wegerecht, und um brenzlige Situationen zu vermeiden, war es den Großen sogar erlaubt, kurz mit der Maschine nachzuhelfen ohne bestraft zu werden. Der Start verlief denn auch glimpflich und nach zwei Kreuzschlägen lagen wir auf Stb.Bug und vor uns, in seiner sicheren Leestellung, luvte eine kleinere offene Yacht (9 m ?). Von achtern kam ein mächtiger 95qm Schärenkreuzer schnell auf und begann uns in Luv zu überholen. Wir fuhren mit vielleicht 25° Lage und 6 kn in spitzem Winkel auf die unnachgiebige Küste zu und die Kleine in Lee kam mir doch ein bisschen nahe da vorn, aber der Schärenkreuzer dachte nicht daran, mitzuluven. Vielleicht konnte er auch die kleine Yacht hinter unseren Segeln nicht sehen, sein Deck war auch gut voll mit Gästen. Es kam so, wie es kommen musste, der Große deckte uns schließlich komplett ab, während er in etwa 8 m Entfernung vorbei rauschte, und wie ich noch so überlegte, ob ich mir einen Kaffee machen soll, bis er vorbei ist, schweifte mein Blick an unserem jetzt lotrechten Mast nach oben. In dem Moment in dem sich die Daumendicke Dirk des weit überliegenden Schärenkreuzers um unseren Masttop gelegt hatte, bekamen wir auch wieder Wind und Leben ins Boot. „Was tun“ sprach Zeus „die Götter sind besoffen und bekotzen den Olymp!“ Erst mal hinterher fahren und nicht anditschen wenn’s geht. Höflich aber bestimmt rief ich rüber, er möchte doch seine Dirk gefälligst losschmeißen. Das sensibilisierte denn auch RUSALKA’s Mannschaft für die Situation und alle halfen mit beim Schreien, denn schließlich hatte der Urlaub gerade erst begonnen und den Mast brauchten wir noch. Die Leefelsen rückten immer noch unbeirrt gegen uns vor, während drüben ein paar Sekunden mit Denken verbummelt wurden. Ich dachte noch „Wenden wird er ja wohl nicht ! (?)“, da kriegte einer an der massiven Baumnock sein Messer raus und ein Ruck ging durch unser Boot. Die Dirk sauste um unser Großsegel und beim anschließenden Anluven kam sein filigranes Heck noch mal auf Armlänge ran und zog dann auf und davon. Erleichtert aber noch ein wenig adrenalinig tatternd kämpften wir mit 3 völlig unterschiedlichen Booten, die unter den Bedingungen etwa unsere Geschwindigkeit fuhren und landeten am Ende nach berechneter Zeit im hinteren Mittelfeld. Zwar kein Silber, aber dafür war nicht mal der Verklicker verbogen.

Am nächsten Tag sollten die Colin-Archer-Artigen wetteifern, und wir waren auch reif für einen Urlaubstag, stiegen in die umgebenden bewaldeten Hügel, schwammen in Bergseen, ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und sahen uns aus luftiger Höhe die Regatta der Arbeitsboote an. War ja auch Wochenende, schließlich. Na um ehrlich zu sein, die ganze nächste Woche glich einem langen Sonnabend Nachmittag. Wir waren, wie geplant, nur noch zu dritt und küstelten uns so in Richtung Oslo. Ankern oder festmachen an den Schären, lange Schlafen, los segeln, Baden, viel Lesen,  was Essen, mehr Lesen, wieder Baden... Das erste mal Festmachen an einem Felsen war doch gewöhnungsbedürftig. Wir hatten erst in einer Bucht geankert, aber noch bevor der dritte Pfannkuchen auf beiden Seiten schön braun war, fing das Boot derart an zu treiben, dass wir Kocher aus- und Maschine anmachen mussten, um zu vermeiden, dass wir einen anderen Ankerlieger touchierten. Also ging’s in Richtung Luvschäre, wo uns ein älterer Norweger freundlich einwies. Wir tauschten nachher noch einen kleinen Schärenanker gegen eine Flasche vom guten Aldi-Wein, und wir übereinstimmten beide, dass dies ein guter Handel gewesen sei. Eine Einweisung in die schönsten Inseln und Schluchten gab’s gleich dazu. So sommerurlaubten wir uns durch das felsige Labyrinth und ließen es uns gut gehen. Am nächsten Wochenende (09.08.2004) hatten wir Oslo erreicht. Wir ankerten zwischen der Museumsinsel und den Yachtclubs, gönnten uns was Frisches und schlenderten durchs Fram-Museum. An Land war es aber doch recht heiß und so fuhren wir (nur noch zu zweit) schon bald wieder los, den Oslofjord hinab in Richtung Skagerrak. Die Buchten, die auf dem Hinweg (kurz vor dem Wochenende) noch mit Yachten und Motorbooten gespickt waren, hatten wir nun fast für uns allein und wir machten uns ein paar sehr schöne ruhige Tage, auch wenn wir vielleicht ein bisschen zu sehr trödelten.

Schon bald nach dem Oslofjord frischte der Nordwestliche Wind auf und schob uns mit 5 – 6 Bft durch die norwegischen und dann schwedischen Schären. Genau so hatten wir uns das vorgestellt – frischer raumer Wind, grandiose Landschaft, kein Seegang und Rauschefahrt durch die Inseln. In den nächsten Tagen frischte es aber noch weiter auf und der Wind drehte westlicher. Dazu kam, dass man nicht die gesamte Küste im Schutz der Schären abfahren kann, sondern sich hin und wieder außerhalb der Inseln halten muss. Wir fanden uns dann häufiger des morgens beschäftigt mit Dingen wie Reff einbinden, seefest machen, Bettzeug und Klamotten in Müllsäcke stecken, Tee kochen und Brote schmieren, und vor allem Ölzeug bis über die Ohren zuschnüren. Einmal kreuzten wir gegen eine stetige 6 heraus aus dem schützenden Fjord und hinein in das Kabbelwasser zwischen den vorgelagerten Inseln. Wir hatten nur das einfach gereffte Groß gesetzt, um die kleine Fock zu schonen und um uns den Wendestress zu ersparen, deswegen ging es nur recht langsam voran gegen die Hacksee. Zu beiden Seiten brachen sich die Seen an den Schären und (gut für uns) auch an den Unterwasserfelsen, die sonst schwer auszumachen waren. Als wir nach anderthalb Stunden etwas abfallen konnten und dem Küstenverlauf folgten, setzten wir auch die kleine Fock (Dusche auf dem Vorschiff) und schöpften noch mal die Bumsboje leer, die vorn verzurrt war. Die Wellenbedingungen in Lee der Inseln wechselten ständig, aber nass war es fast immer. Das gab sich erst, als wir nach ein paar Stunden in das freie Wasser des Skaggeraks kamen. Hier ging die See zwar recht hoch ( 3 m etwa) aber die Wellen waren auch schön lang und so rauschten wir mit einem Schrick in den Schoten und guten 7 kn  bergauf und bergab in Richtung Süden. Wenn wir erst draußen waren, machten wir meist so viele Meilen Süd, wie wir konnten, und sobald der Feierabend in Sicht war (gegen 17.00 Uhr) suchten wir in den Karten nach einem geeigneten Ankerplatz im Schutz der Felsen.

An einem Tag mitten im August hatten wir wieder 5 Stunden Achterbahn hinter uns und der Blick auf die Karte bot einen tiefen schmalen Einschnitt in das Land, dem einige kleinere Inseln vorgelagert waren. Am Eingang dieses schmalen Fjordes sollte es einen Kleinen Hafen mit Schutzmole geben und weiter drinnen noch einen Anleger. Am Vormittag hatte es noch mit 6 aus WNW geweht, aber nach dem Mittag mussten wir das 2. Reff ins Groß stecken und als wir von unserem Halbwindkurs in Richtung Land abfielen nahmen wir noch die kleine Fock weg. Der Wind schien immer noch zuzunehmen, denn wir fuhren jetzt (über die Karten gebeugt) platt vor dem Laken und trotzdem lief das Boot mit knappen 8 kn (Höchstgeschwindigkeit) auf das Land zu. Wenn man die Schären auf der Karte sieht, weiß man ja nicht, ob die nun hoch oder flach, bewaldet oder kahl sind. Wir hatten deswegen einige Mühe, die verschmelzenden Felseninseln auseinander zu halten, während wir nach den hüfthohen „Leuchttürmen“ Ausschau hielten. Der Trick sollte laut Karte sein, bis kurz vor die Küstenwand zu fahren, da fände man dann eine Pricke (die war am Ende etwas dicker, als ein Besenstiel), wo man nach rechts abzubiegen habe, zack durch (nicht zu weit nach rechts, Unterwasserfelsen!) und dann wieder links in den Fjord, habt nur Vertrauen. Links und rechts von uns donnerten die Wellen gegen die Felsen und die Gischt stob den segelnden Möwen unter den Bauch. Für einen Moment war ich nicht ganz sicher, ob die vierte Insel nur von der dritten verdeckt wurde, oder ob ich mich verzählt hatte, aber die Untiefen waren ja weiß umschäumt, da durften wir nur nicht gegen fahren. Dann huschte die dritte Insel an uns vorbei und neben der flachen vierten war auch der Besenstiel zu sehen, bloß rechts, wo wir durchsollten war noch alles solide. Wir machten schon mal die Maschine an, damit sie warm wurde, und dann traten auch rechts die hohen Wände zurück und unsere Durchfahrt begrüßte uns (enger als ich dachte). Das Wasser war immer noch erstaunlich kabbelig, wenn man bedenkt, wie viele Inseln uns schon beschirmten. Jetzt noch mal linkisch abbiegen und wir sausten wieder genau vor dem Wind auf die schmale Schlucht zu. Eigentlich waren wir schon drin. Der kleine Fjord war nicht breiter als 50 m. Sollte die kleine Mole an der Rechten schon der Hafen gewesen sein? Da lagen nur kleine Motorboote an Heckankern, keine Möglichkeit für eine 12 m Yacht wie unsere. Egal, Ankern wir eben mitten im kleinen Hafenbecken - Ruder rumgeworfen, Groß runter gerackt und angetüdert, Motor fast Vollgas und langsam gegenan kriechen. Ich ging nach vorn um den Anker klar zu machen, während Miriam den Bug im Wind hielt und das Boot langsam gegen den heulenden Wind in das winzige Becken steuerte. Fast gleichzeitig sahen wir beide das mannshohe Ankerverbotsschild (Hochspannungskabel), das über unserem Sollte-sein-Ankerplatz thronte. Jetzt wurde es eng, ein Moment des Zögerns und der Sturm begann, den Bug nach Stb. wegzudrücken, Ruderlegen brachte nichts mehr, obwohl der Perkins auf vollen Touren lief. Wir trieben geradewegs auf die wenige Meter entfernten Motorboote zu. Rückwärts! RUSALKA ist manchmal ein Miststück bei Maschinenmanövern. Ich hastete nach hinten und wir quirlten ein bisschen rückwärts und ließen uns  aus dem Becken treiben. Während wir das Boot in mehr Wasser langsam kringeln ließen, machten wir uns einen Plan, bereiteten mehr Leinen und Fender vor, und wurden etwas ruhiger. Beim zweiten Versuch hielten wir auf einen winzigen gebrechlichen Holzsteg genau im Wind, und nachdem die Vorleine durch einen Ring in der Wand gegeben wurde, legte sich das Boot sanft gegen seine Nachbarn, von denen wir es später mit einem Heckanker frei holten. In der Kajüte war es recht nass, aber ansonsten war jetzt fast alles gut, und es wurde besser – wir lernten offenbar stetig dazu.

Am Sonnabend, dem 16.08.2003 segelten wir, seit langem mal wieder ungerefft, in den weitläufigen Hafen von Göteborg, bis wir von der gelb-blauen Enten-Polis freundlich darauf hingewiesen wurden, dass das so nicht geht, weil’s verboten ist. Ich wollte mir gern den Nachbau des hölzernen Ostindienfahrers „Göteborg“ ansehen, und außerdem wollten wir die Gelegenheit nutzen, die Stadt und auch mal einen originalen Kinofilm anzusehen. Der Yachthafen am Zentrum war aber hoffnungslos überfüllt und die häufigen Fähren verursachten unangenehmen Schwell, so dass wir lieber bei der „Kuh“ (Jugendschiff des KYC) längsseits gingen. Von der lauten staubigen Stadt hatten wir aber ruck zuck wieder die Nase voll und mittlerweile mussten wir uns auch sputen, um rechtzeitig für die Klassikerregatten nach Laboe zu kommen. Montag morgen brachen wir bei schwachen westlichen Winden von der schwedischen Küste auf. Wir mussten eigentlich jeden Tag mindestens 55 sm schaffen, um am Donnerstag Abend die Kieler Förde zu erreichen. Und als wir am Dienstag Morgen vor Anholt den Anker lichteten, briste es auch bald wieder auf, allerdings aus WSW, so dass wir hart am Wind etwas durchgeschüttelt und mal wieder nass wurden (aber wenigstens brauchten wir nicht zu kreuzen). Am Mittwoch, als wir uns westlich von Langeland in Richtung Marstal vorkämpften, wehte es doch wieder ganz nennenswert, aber der Vergleich mit den parallel laufenden modernen Yachten fiel meist zu unseren Gunsten aus, und so machte uns das etwas rüde Segeln doch Spaß. Das Boot fing in diesen Tagen an, mehr Wasser zu machen als sonst, aber wir hatten ja die große elektrische Lenzpumpe, die uns das Gröbste vom Hals hielt, und für den Notfall hatte ich im letzten Winter eine mächtige Handlenzpumpe anfertigen lassen und eingebaut (2,5 Liter/Hub). Auf der ganzen Reise hatten wir noch keinerlei Bruch gehabt, und so konnten wir mit ruhigem Gewissen dem Wind die Stirn bieten. Bei dieser stundenlangen harten Kreuz passierte es zum ersten mal, dass wir RUSALKA so flachsegelten, dass grünes Wasser über das Cockpitsüll kam und die Plicht kurz voll Wasser stand. Wir steuerten danach etwas vorsichtiger und luvten in den Böen mehr. In Marstal angekommen nahmen wir unsere erste warme Dusche seit 4 Wochen (sonst hatten wir immer gebadet). Weil es sich so schön stundenlang in die Kieler Förde kreuzen lässt (hackhackhack), drehte der Wind am Donnerstag noch auf SW 5 – 6. Als wir endlich Polstertrocknend und Vorschifflüftend bei den alten Yachten in Laboe lagen, sah RUSALKA ein bisschen aus, wie ein zerschundener Ritter, der sich zwischen geputzten Höflingen erschöpft aufs Lager wirft, und wir waren auch ein bisschen geschafft.

Der Freitag (22.08.2003) kam, und mit ihm 3 Freunde als Mitsegler für die beiden Wettfahrten. Der Wind war immer noch jenseits von pläsierlich (5 - 6, Böen 7), aber dann brauchten wir wenigstens nicht mit unserem unausgereiften Spinnakergelumpe rumzuhühnern. Zwar waren wir irgendwie in den letzten 4 Wochen nicht, wie geplant, dazu gekommen, das Starten zu üben, aber viel schlechter als letztes Jahr zu starten war sowieso technisch kaum möglich. Es wurden 2 Wettfahrten gefahren (up and down) und das Wetter zauberte uns grandiose Kulissen: mal regenverhangen, mal Sonnenstrahlen durch dramatische Wolken. Vor Strande hatten wir uns in der offenen Klasse dann die blaue Tonner-Yacht „Stromer“ als Lieblingsgegner erkoren, weil sie dasselbe Rating hatte, und sehr ambitioniert gesegelt wurde. In der ersten Wettfahrt kamen wir ihr kaum bemerkenswert nah. Da wir ja inzwischen an Starkwind gewöhnt waren, fuhren wir mit ungerefftem Groß und der kleinen (nicht überlappenden) Fock. Durch das böige Wetter hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Boot, gerade auf raumen Kursen, mehr tragen könnte. Wir setzten deswegen auf dem Vorwindgang die große Genua fliegend in Luv (nicht am Stag befestigt) und baumten sie mit dem extra dafür bemessenen Bootshaken aus. Das forderte von den beiden Vorschiffsleuten nicht nur Koordinationsvermögen sondern auch raue Entschlossenheit, und bis das Segel stand, waren auch ein paar Knöchel gewreckt. Deswegen murrte das Volk ob der neuerlichen Aktion auf dem zweiten Vorwindgang. Trotzdem war die „Wundergenua“ schon kurz nach der Luvtonne oben. Stand sie dann erst mal in Luv (mit der kleinen Fock in Lee des Großsegels), ging auch die Post ab und die Konstellation funktionierte tatsächlich prächtig bis zu einem Windeinfallswinkel von 110°, so dass wir auch in einem Luvmatch kaum etwas zu befürchten hatten. Unser blauer Opponent hatte die Luvtonne einige Bootslängen vor uns gerundet und wir kamen ihm mit raumen Wind langsam auf. Unsere Genua hätte auch in Lee gestanden, aber so brachte sie spürbar mehr. Als er endlich unsere Abdeckung spürte, war es zwar nicht mehr weit bis zur Ziellinie, aber lange haben wir auch nicht gebraucht. Da machte sich ein gemeinschaftliches Grinsen breit, und dieses Gefühl sei doch schon ein paar kleine Pflaster wert. (nach berechneter Zeit: zwei sechste Plätze).

Für den Sonnabend (23.08.2003) war 7, abnehmend 6 angesagt, da konnte man sich ja schon fast dran gewöhnen. Tatsächlich blies es am Vormittag aber nur mit guten 5, Böen 6, und so entschlossen wir uns, zum ungerefften Groß die altbewährte große Genua zu setzen. Der Kurs war recht lang (ca. 25 sm) und führte um große Fahrwassertonnen raus zum Stollergrund und zurück. Das waren einige Anlieger, Kreuzstrecken, Halbwind- und Vorwindkurse. Mit uns starteten (in unserer Klasse) 6 weitere Boote und auch andere Klassen. Wir starteten ungewohnt gut, was die Zeit und die Position angeht, und pflügten mit dichten Schoten in Luv über die Linie. Das wurde eine nasse Angelegenheit, die Böen hatten in Zahl und Stärke zugenommen, und RUSALKA zog fast permanent die Fußleiste durchs Wasser. Aber wir hielten uns gut. Zwar schien es mir, als ob einige Boote etwas mehr Höhe fuhren, aber sie sackten langsam achteraus und trotz der enormen Lage, die wir schoben, reichte uns die Höhe, um die nächste Tonne gerade so anzuliegen. Die entfernten Tonnen in dem Aufruhr zu finden, war nicht so einfach, aber wir hatten zum Glück genug Leute an Bord um gleichzeitig den Horizont abzusuchen und hie und da die hammerschwere Großschot wieder dicht zu holen. Auf einem halbraumen Kurs kamen wir partout nicht über die Heckwelle einer etwas kleineren Yacht, die uns, nur wenige Meter entfernt, natürlich auch nicht in Luv durchließ. Da kam uns eine besonders heftige Böe zur Hilfe, in der die etwas breitere Yacht vor uns unwillkürlich in den Wind schoss, wohingegen sich die gertenschlanke RUSALKA nur mächtig auf die Backe- und noch einen Zahn zu legte. Zack – vorbei. Auf dem Stollergrund gestaltete sich das Kreuzen ruppig sportlich. Der Wind hatte noch mal zugelegt und bei 6, Böen 7, setzte der Bug oft so hart in die kurzen steilen Wellen ein, dass die Gischt meterweit nach Lee geschleudert wurde. Die Lenzpumpe lief jetzt oft und das Seitendeck war mehr überspült als über Wasser. Es waren aber nur noch 10 min zur Luvmarke, und außerdem lagen wir in Führung, auch wenn’s ein bisschen weh tat. Der Vorwindkurs – die Wundergenua. 2 Jahre lang waren uns beim Genua-Ausbaumen die Bootshaken zu Kleinholz zersplittert. Diesem würde das nicht passieren, mit dem ließ sich nicht nur trefflich bis 4 m loten, der hielt auch was er versprach. Wir machten tüchtig gut. Die Leetonne kam und wir mussten noch einmal hoch zur selben Luvmarke. Wieder ein harter Ritt. Die Mannschaft wurde trotz Schokolade schon etwas müde (wir segelten ja schon fast drei Stunden recht harsch), da bemerkten wir, dass die Bodenbretter im Salon schwammen, was schlecht zu sehen war, denn sämtliche Polster hatten sich bei den extremen Krängungen von den Sofas in den Gang gestürzt und taten ihr Bestes, die Ostsee aufzusaugen. Da unten war Weltuntergangsstimmung, ein Teller war in Scherben gegangen und die Bodenbretter spielten „Seeschlacht von Lepanto“. Offensichtlich war vor einiger Zeit die elektrische Lenzpumpe aus irgendeinem Grunde ausgefallen. Da es nicht am Schalter lag und 2 neu eingesteckte Sicherungen quasi verpufften, musste per Hand gelenzt werden, bis der nächste Vorwindgang eine Untersuchung zuließ. Die gute Handpumpe schafft zwar was, aber sie fordert auch reichlich Einsatz (beim Einwintern 2003 fand sich im Lenz-Borddurchlaß ein funktionsfähiger Kugelschreiber, der wohl seinen Weg durch 10 Speigatten und die Handlenzpumpe gefunden hatte). Bis die Masse des Wassers raus war, wechselten wir uns an der anstrengenden Pumpe ab. Ich kroch kurz ins Vorschiff, um mir einen Überblick zu verschaffen, konnte aber kein regelrechtes Leck finden, sondern nur zahlreiche Rinnsale von den Plankennähten der Leeseite. Ja, ich war rüde zu meinem Boot, aber falls es das hier nicht aushalten konnte, wollte ich das lieber jetzt auf der Förde herausfinden als vielleicht in ein paar Jahren auf der Biskaya. Von unseren Verfolgern war kaum etwas zu sehen, aber wir hatten auch genug mit uns selbst zu tun. Der Wind war keineswegs weniger geworden, und als wir endlich die Luvmarke gerundet hatten und die Genua an Stb. ausgebaumt war, ging ich daran die elektrische Lenzpumpe auseinander zu bauen. Das Lager war fest, aber mit ein bisschen Gleitspray lief sie wieder ganz leidlich. Nachdem die Bodenbretter wieder sortiert und die klatschnassen Polster aus dem Weg waren, gab’s einen Apfel für jeden. Platt vor dem Wind lief das Boot ganz ruhig und leicht, wenn man sorgsam steuerte. Ich hatte das Gefühl, dass die Böen immer noch zulegten, statt abzunehmen, wie es von ihnen erwartet wurde. (Andere berichteten später von 35 kn Böen). Leider konnten wir unsere Geschwindigkeit nicht mehr messen, weil auch die GPS-Sicherung für die Lenzpumpe draufgegangen war, aber wir fuhren jetzt so schnell, dass von der Heckwelle ein Rinnsal auf das Achterdeck lief. Der Spiegel war dauernd und komplett im Wasser. Ich war gerade aufs Vorschiff gegangen, um nach der Leetonne zu suchen, als das Boot langsam anluvte. Ich motzte in Richtung Rudergänger, nur um die einigermaßen entnervte Antwort zu erhalten, dass die Ruderwirkung flöten sei. Die Pinne war ja letzten Winter neu gekommen, bloß hatte ich keine Zeit mehr gehabt, die Beschläge durchzunieten, also mussten erst mal 3 fette Nirospaxschrauben herhalten. Die hatten jetzt an Backbord alle den Kopf verloren, so dass wir nur noch Rechtskurven fahren konnten. RUSALKA  luvte immer noch munter, bis die Genua mit einem satten WAPP back stand – der Bootshaken war kurz erschüttert aber ansonsten unbeeindruckt. Fluchen tat jetzt zwar gut, brachte uns aber auch nicht wieder auf Kurs. Die Situation war erst mal stabil und wir mussten nur die Schraubzwingen finden und den Beschlag wieder zusammenklemmen, dann würde es schon gehen. Nach vielleicht einer Minute waren wir wieder auf Kurs, allerdings hatte uns das kleine Malheur zu viel Luv gebracht und wir hatten arge Mühe, die Marke anzuliegen. Und weil wir bei diesem brachialen Wind Halsen weitestgehend vermeiden wollten, kniffelten wir uns auf Messers Schneide entlang. Das ging auch gut, bis zur Patenthalse. Als das Achterliek einfiel, konnte ich gerade noch „Deckung“ rufen, da stieg der Baum mit einem gewalttätigen Grinsen, ließ dem oberen Teil des Segels genug Lose, um auf die Vorderseite der Saling zu wehen und fuhr dann auf der anderen Seite nieder, wie der Habicht in die Küken. Für ein Sekundenbruchteil dachte ich „Jetzt kackt das Segel ab, oder die Saling, oder der Mast...oder alle drei“. Noch kam nichts von oben, aber der obere Teil des Großsegels zerrte in Luv an der oberen Saling, während der untere Teil über dem noch vibrierenden Baum in Lee stand. Die Spannung in dem erst eine Saison alten Segel war markerschütternd. Die eingezogenen Köpfe der ebenso gebeutelten Mannschaft hoben sich zaghaft. „Wir halsen noch mal! Nichts anfassen!“. Großsegel WADAMM, Genua WAPP, der Backstag, der eben noch dem Baum Einhalt geboten hatte, summte in den höchsten Tönen. Zwei „kontrollierte“ Halsen später brausten wir wieder auf die gelbe Wendemarke zu. Die Konkurrenz hatte ob unserer Kapriolen Morgenluft gewittert und kam langsam auf. Ich konnte nicht glauben, dass da hinter uns einer am Spi segeln war (Yacht GUGGER). Unser Boot war das Geknüppel nun bald leid, an der Leetonne sprang der Schnappschäkel der Genuaschot auf und als wir sie wieder setzen wollten, wurde eine beschädigte Naht im Unterliek entdeckt. Es war sowieso höchste Zeit für die kleine Fock. Die war aber ein Geschenk von einem 9 m Bojaren-Boot, so dass sie mit den Lasten etwas überfordert war. Zweimal riss der Schotschäkel die Löcher der Aluminium Schotplatte aus (das vorletzte Loch hielt dann bis ins Ziel). Wir mussten noch ein paar Meilen kreuzen und so langsam hatten wir die Schnauze voll von dem Geballer. Unser blauer Lieblingsgegner (andere Klasse) kam tatsächlich bedeutend auf, nachdem wir auf das kleine Vorsegel gewechselt hatten, und so blieb es spannend bis zur Ziellinie. Das wir schnell gewesen waren, wussten wir, aber wir hatten keine Ahnung, wo die anderen Boote unserer Klasse geblieben waren. Für solche Feinheiten, wie Gegner-Identifizierung, hatten wir einfach keine Zeit, allerdings hatten wir vor uns kaum Boote gesehen. Es war tatsächlich unser erster Sieg, und wir hatten ihn uns verdient, auch wenn die IRENE (zum 50iger umgeriggter ehem. 60qm Nationaler Kreuzer), die sonst die Klasse dominiert, heute nicht dabei war. Nachdem wir uns in den wuseligen Hafen von Laboe eingefädelt, und die Polster zum Trocknen raus gehängt hatten, gab’s erst mal einen Schluck und ein paar Schultern wurden geklopft. Unser Grinsen war etwas müde, aber anhaltend selig, und es war auch Zeit für einen gediegenen Stapel Pfannkuchen. Dann kamen noch die beiden sympathischen Spi-Maniacs von der GUGGER zum Klönschnack, und halfen uns beim Verkosten. Abends gab’s dann noch ein krass großes Zahnputzglas als 1. Preis, reichlich Anerkennung, noch einen Schluck und angeregtes Geplapper...Und in Kai Greisers Dia-Show (>Aktuelles>Klassiker Regatten Laboe> 2 Bilder (Kuck nach grünem Deck)) waren u.a. auch eine Menge gute RUSALKA-Bilder (wenn die bloß nicht so unverschämt teuer wären). Hach, wat wier dat n schoin Daag!

Unser Urlaub neigte sich dem Ende zu, und so machten wir, dass wir fluchs zurück kamen nach Greifswald. Laboe – Großenbroder See – Barhöft – Greifswald. Auf der Fahrt vom Großenbroder See nach Darßer Ort raunte uns die Wettervorhersage ein „W 7, zunehmend 9“ ins Ohr, so dass wir mit dem noch mäßigen Wind doch lieber gleich bis in die geschützte Boddenlandschaft (Strelasund) weiterfahren wollten (80 sm). Gegen Mittag war der Wind sogar so flau, dass wir zusätzlich motorten. Zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit bekamen wir dann die versprochenen 7 Bft und Regen. Die enge Einfahrt entlang der Insel Hiddensee war dann recht schaukelig, aber als wir im Schutz des Bocks waren, hatten wir unter Maschine nur noch mit dem Wind (jetzt von vorn) und unbeleuchteten Tonnen zu kämpfen. Eine sahen wir erst, als wir dicht an ihr vorbei gefahren waren (auf der falschen Seite). Es ging aber alles gut, und das Festmachen in Barhöft brauchte auch nur zwei Versuche. Nun, wo wir wieder der Heimat entgegen steuerten, wurde auch das Wetter nieseliger, aber auf Feuchtigkeit hatten wir uns inzwischen ganz gut eingestellt, und überhaupt waren wir nicht mehr so leicht zu erschüttern. Eine gute Sommerreise, und mit Sicherheit unvergesslich.  

 

Zuletzt aktualisiert: 04.02.2004

 

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